Campus Club Charlottenburg

Pavillon Entwurf, Hochbau II + Vertiefung

TU Berlin, Fachgebiet für Konstruktives Entwerfen und Klimagerechtes Bauen

Prof. Rainer Hascher

In Zusammenarbeit mit Franziska Ayoka Ebeler

Bearbeitungszeit: Oktober 2012 - März 2013

Die Idee des „Faculty Club“, kommt aus dem angloamerikanischen Raum, wo Anfang des 20. Jahrhunderts an vielen Universitäten ein Universitätsclub gegründet wurde. Um die Kommunikation unter den Wissenschaftlern - über die Fakultäten hinaus - oder auch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern, soll mit dem neuen Campus Club ein Ort geschaffen werden, wo Besprechungen, Sitzungen, Workshops oder Seminare in einer zwanglosen Atmosphäre stattfinden können. Kaminabende, gemeinsame Essen oder Empfänge sollen den passenden Rahmen für persönliche, informelle Gespräche in kleinen Runden bieten. Die Universitätsangehörigen sollen die Möglichkeit haben, Geburtstags- und Weihnachtsfeiern auszurichten oder auswärtige Gäste angemessen zu empfangen. Vorträge, Ausstellungen oder Weinproben sollen Teil eines Veranstaltungsprogramms sein. Über den persönlichen Kontakt, den die Wissenschaftler und Industriepartner aufbauen, soll die Initiierung von Forschungsverbänden und Kooperationen unterstützt werden. Die spezifischen Qualitäten der Aufenthalts- und Vortragsräume sowie der Erschließungszonen wurden mit ihren unterschiedlichen akustischen, licht- und raumlufttechnischen Anforderungen herausgearbeitet und in der Materialwahl, Oberflächengestaltung, Fassadenstruktur etc. wieder gespiegelt.


Im südlichen Teil des Campus Geländes der TU Berlin, befindet sich das Baugrundstück des neuen Campus Clubs. Die bebaubare Fläche bildet den Auftakt in eine teilweise von Gebäuden umrahmte Grünzone. Durch den Campus Club wird die Baulücke geschlossen und der Grünbereich klarer definiert. Zusätzlich wird die Hauptachse aufgenommen. Aus dem öffentlichen Raum gelangen die Leute hauptsächlich aus der Richtung des Ernst-Reuter-Platzes auf den Campus. Durch die Anordnung der Körper wird die Einleitung in das Gebäude definiert. Dabei bildet der Vorplatz den Auftakt des repräsentativen Eingangs. Ein schwebend wirkender Körper liegt auf drei Wänden auf, eine L-förmige und eine gerade. Der Komplex stellt sich locker in das Gelände hinein. Nähert man sich dem Campus Club, wird durch die Bauform der Blick ins Grüne geleitet. Die Natur „fließt“ hindurch und wird gleichzeitig „eingerahmt“.


 

Kommunikation: „teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen“

 

Das Gebäude des Campus Clubs der TU Berlin soll ein Spiel aus Transparenz und Geschlossenheit, Leichtigkeit und Schwere erfahrbar machen. Statische und anpassungsfähige Elemente verdeutlichen die verschiedene Arten von Kommunikation. Die verschiedene Funktionen des Neubaus werden in unterschiedlichen Kuben untergebracht. Dabei wurde auf eine Unterteilung in private und öffentliche Zonen geachtet. Im Untergeschoss stehen sich zwei Kubaturen gegenüber. Der dabei entstehende Zwischenbereich wird als Glaskörper ausgebildet, der somit die Sicht durch das Gebäude ins Grüne gewährleistet.

Die öffentlichen Bereiche werden in der Ostseite des Campus Clubs zusammengefasst. Dabei befinden sich im Untergeschoss der Gastraum und ein Lounge Bereich, der mit dem Gesellschaftsraum im Obergeschoss über ein Luftraum verbunden ist.

Der private Bereich befindet sich im westlichen Teil des Gebäudes. Der Clubbereich und der Seminarbereich sind miteinander nicht verbunden. Da sowohl der Seminar- als auch der Gesellschaftsbereich beides Räume sind, die nicht stets in Benutzung sind, kann durch die Anpassungsfähigkeit im Obergeschoss die Größe und somit die Benutzung frei definiert werden.



FORMENSPRACHE

Das Gebäude des „Campus Clubs Charlottenburg“ der TU Berlin unterliegt einem klaren Organisations-Prinzip. Erreicht wird dies durch eine möglichst reduzierte Formensprache. Die Positionen der verschiedenen Körper, lässt sich auf den städtebaulichen Entwurf zurückführen und führt im Untergeschoss durch schwellenlose Übergänge der Bodenbeläge zur Verbindung von Innen- und Außenraum. Durch das Tragwerkskonzept der steifen Kiste, die auf zwei Wänden aufliegt, bildet sich zwischen den Kuben der zwei verschiedenen Geschosse eine klar ablesbare Fuge aus. Diese verstärkt die schwebende Wirkung des oberen Geschosses und macht das Konzept klar ablesbar.


INNENRAUM

Die Besonderheit des Innenraums besteht darin, verschiedene Raumzusammenhänge zu schaffen, die der Benutzung eine möglichst große Variation bietet. Durch das Gebäude ziehen sich Blickbeziehungen, die konzeptionell auf die verschiedenen kommunikativen Ebenen hinweisen sollen. Zusätzlich verfügt jeder Bereich über ein möglichst anpassungsfähiges Mobilar. Im Obergeschoss bieten die raumbildenden Schiebewände nicht nur die Möglichkeit sich an die jeweilige Benutzung anzupassen, sondern sind auch Funktionsboxen, die sowohl Staumöglichkeiten für die Bestuhlung oder die Beamer- und Soundtechnik bieten kann, als auch als Projektionsfläche oder Whiteboard funktioniert.

FASSADE

Die Hauptfassade des Gebäudes wird zweischichtig ausgebildet. Die thermische Trennung erfolgt über großflächige Fensterfronten, die die Möglichkeit bieten den Raum größtenteils natürlich zu belüften. Die zweite, außenliegende Schicht, sorgt für den nötigen Blend- und Sonnenschutz. Genau wie das Mobiliar im Innenraum, kann diese sich an die verschiedenen Benutzungen anpassen. Die Fassade besteht aus großformatigen, horizontal verschiebbaren, Aluminiumpaneelen. Diese sind eloxiert ausgebildet und verfügen über eine Perforation, die die nötige Transparenz liefert. Durch die Überlagerung zweier Paneele verringert sich diese. Es entsteht ein Spiel aus Transparenz und Geschlossenheit.

MATERIALIEN

Die verwendeten, sichtbaren Oberflächen beschränken sich auf einen hellen Industrieestrich, weiß pigmentierten Sichtbeton in den Kuben im Untergeschoss und weiß matt, gespachtelte Gipskartonplatten. Der großflächige Einsatz von Glas sorgt für eine maximale Transparenz zwischen Innen- und Außenraum. Auch die Geländer der Galerieebene und der Treppe werden aus Glas ausgebildet. Sowohl die dienenden Räume wie der Küchen- und Sanitärbereich, als auch die Funktionsboxen im Obergeschoss und alle fest eingebauten Möbel werden durch eine Holzverkleidung zum eingestellten Mobiliar.

MODELLFOTOS


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