Städtebauentwurf + Nutzerprofilanalyse, Kostenermittlung
TU Berlin, Chair for Urban Design and Architecture
Prof. Stollmann
In Zusammenarbeit mit Elisabeth Bork, Manuela Topp, Sven Blasel
Bearbeitungszeit: Oktober 2013 - März 2014
Die Bebauung des Tempelhofer Felds - Wohnungen bezahlbar für Alle
„Wer darf hier wie wohnen?“ oder „Auf welche Weise lassen sich bezahlbare Flächen schaffen?“ Das waren die Fragen, die uns hauptsächlich durch den Entwurf begleitet haben. Wir haben den derzeit kontrovers diskutierten Masterplan des Senats kritisch betrachtet und untersucht. Mittels einer grundlegenden Analyse des benachbarten Schillerkiezes zu Beginn unserer Bearbeitung, haben sich unsere Sichten und unsere Sensibilität in Bezug auf diesen historischen Ort und seine Ansprüche und Verknüpfungen entwickelt und hauptsächlich wurde frei und hypothetisch geforscht,
Das Tempelhofer Feld wortwörtlich frei zu lassen und 1700 Wohneinheiten zu schaffen ohne einen zusätzlichen Quadratmillimeter des Feldes zusätzlich zu versiegeln, hat sich zu unserem Ziel entwickelt. Diese Hypothese lässt sich verwirklichen in dem man 400m pro Landebahn bebaut. Eine kleine Stadt entsteht, mit zwei starken Gegensätzen; das konzentrierte Stadtgefühl innerhalb- auf der Landebahn- und das enorme freie Feld außerhalb. Zusätzlich lassen sich im Bereich des Baugrundes enorme Kosten einsparen, da der Schichtaufbau einer Landebahn als Fundament für die Gebäude geeignet ist. Bezahlbarer Wohnraum wird auf diese Weise begünstigt.
In Bezug auf eine kritische Haltung der umliegenden Bevölkerung zu einer Bebauung des Tempelhofer Feldes entstehen neue Perspektiven: Die Sicht des Kiezes auf das Feld bleibt frei!
Durch das Wohnen auf der Landebahn werden die historischen Strukturen genutzt und fügen sich in das Stadtbild ein. Ein zukünftig einzigartiger Ort zum Leben mit nachhaltig urbanem Charakter entsteht. Zudem werden die Bedürfnisse der umliegenden Quartiere und der zukünftigen Feldnutzung aufgenommen.
ENTSTEHUNG
Die Größe der Straßen im Schillerkiez bildet die Grundstruktur der Bebauung auf der Landebahn. Durch zusätzliche Straßen-Öffnungen die den Eingang und Ausgang im neuen Gebiet in weiteren Punkten ermöglicht, bilden sich 6 Wohn-Blöcke auf jeder Landebahn. Die entstehenden Achsen die sich je nach Nutzung öffnen und schließen verhindern eine Parallele lange Flucht. Dadurch entstehen auf der bebauten Landebahn neue Wohn-, Sitz- und Verweilungsqualitäten.
Mittels einer großen Freitreppe am Rand des Tempelhofer Feldes entsteht eine neue einzigartige Aufenthaltsqualität für Berlin. Die vorhandene Kante zum ehemaligen Flughafen wird ausformuliert, der freie Blick vom Schillerkiez auf das Feld bleibt erhalten.
PERSPEKTIVEN
GRUNDRISS
Innerhalb des Quartiers ist ein Shared Space System geplant, bei welchem sich alle Verkehrsteilnehmer den Straßenraum teilen. Die bestehenden Landebahnabschnitte bleiben erhalten, fügen sich in das Stadtbild ein und verleihen ihm darüber hinaus einen einzigartigen Charakter. Die ehemaligen Landebahnleuchten im Bereich des St. Thomas Kirchhof II werden fortgeführt. Die vorhandenen Taxiwege des ehemaligen Flughafengeländes werden aufgegriffen und ergänzt. Zusätzlich entsteht eine weitere Wegführung für nicht motorisierten Individualverkehr. Um diesen nicht zu stören, ihn vielmehr attraktiver zu gestalten, befinden sich in jeweils zwei Bereichen des Gebietes Durchwegungen. Zahlreiche Cafés und Restaurants sind speziell in diesen Bereichen angeordnet. Das Gebiet wird belebt und die entstehenden Bedürfnisse der Feldbesucher werden erfüllt.
In dem dargestellten Gebietsschnitt sowie dem neben- stehenden Zoom-In lässt sich der genaue Schichtenaufbau einer Landebahn ersehen. Nach Absprache mit dem Fachgebiet für Tragwerksentwurf und -konstruktion an der TU Berlin ist dieser tragfähig und kann als Gründung genutzt werden. Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Vorteile sind enorm und begünstigen ein Wohnen mit dem Grundsatz „Bezahlbar für alle“.
Ebenfalls ersichtlich sind die maximalen und minimalen Abstände der Gebäude zueinander sowie die sich jeweils ergebende Gebäudetiefe. Durch das Vor- und Zurückspringen der Fassaden wird zum einen eine dezente Auflockerung der starren Strukturen hervorgerufen, zum anderen entsteht eine Art Spannung in Richtung des Gebietsendes.
KONTAKT
Nefeli Konstantopoulou
Fraunhoferstr. 22
10587 Berlin
Tel: 0176-3151 2014
mail: nefi_klou@yahoo.de